Musikschule – Lehrkräfte dauerhaft angemessen entlohnen

Musikschule im ehem. Balneologischen Institut Bild: Sinan Sert

Infolge einer nicht marktmäßigen Vergütung von Lehrkräften der Musikschule können Vakanzen nicht mehr adäquat besetzt und die Nachfrage nach den Angeboten der Musikschule nicht mehr gedeckt werden. „Die Anhebung der Vergütung ist dringend geboten“, habe die SPD Fraktion das Thema früh in der Koalition platziert. Nur so könnten qualifizierte Lehrkräfte langfristig an die Musikschule Bad Nauheim gebunden und vakante Positionen besetzt werden. Hierzu sei jedoch vor allem eine spürbare Anhebung der Vergütungen der Lehrkräfte erforderlich, um die Lücke zu anderen öffentlichen Musikschulen schließen und mithalten zu können.

„Als Sozialdemokraten befürworten wir eine deutliche Anhebung.“, deutet Sinan Sert auf das Wahlprogramm der Genoss*innen. Es sei bedenklich, dass auf Ausschreibungen keine Bewerbungen eingingen, die den geforderten Mindestqualifikationen entsprächen. Von einem gewissen Standart dürfe keinesfalls abgerückt werden, so Sert weiter. Ein Ausweichen auf musikpädagogisch nicht qualifiziertes Personal sei keine Lösung.

Die Stadt Bad Nauheim leiste zwar einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung ihrer Musikschule. Neben der Bereitstellung des Unterrichtsgebäudes, des jährlichen Betriebskostenzuschuss und einem jährlichen Zuschuss für soziale Ermäßigung der Unterrichtsentgelte diene auch die Zusammenarbeit im Rahmen der Kurkonzerte der Sicherung des Betriebs. „Jedoch muss über 85% des Aufwands für Personal und für die freiberuflichen Mitarbeiter aus den Unterrichtsentgelten gedeckt werden.“ erinnert Sert daran, dass diese kürzlich angehoben wurden.

Dennoch drohe angesichts der allgemeinen aktuellen Wirtschaftslage die bereits spürbar bestehende Entlohnungslücke immer größer zu werden. „Damit sinkt nicht nur die Attraktivität unserer Musikschule für Angestellte. Auch deren Einkommenssituation gerät zusehends in Schieflage.“ mahnt die Fraktion.

Die Stadt steht jedoch ebenfalls einem erheblichem Haushaltsdefizit gegenüber. Die kurstädtischen Sozialdemokraten sehen sich insbesondere in dieser schwierigen Lage in der Verantwortung, sich für eine tragbare dauerhafte Lösung einzusetzen.

So wurde dieser Punkt nun über die Koalition in einem gemeinsamen Antrag auf das politische Parkett gebracht. Der Magistrat soll gemeinsam mit dem Förderverein der Musikschule ein Konzept erarbeiten, das eine stetige schrittweise Erhöhung der Löhne und Gehälter aller Angestellten und Honorarkräfte gewährleistet und zukünftig bei Haushaltsberatungen zu berücksichtigen ist. Befürwortet wird in diesem Zusammenhang zwar eine gestaffelte Erhöhung der Beiträge, jedoch unter Berücksichtigung der Sozialverträglichkeit.

Ebenso beschloss das Stadtparlament,, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Stadtpolitik, Förderverein und Geschäftsführung neu aufzustellen. Dies soll über die Einrichtung eines Aufsichtsrats für die Musikschule geschehen, welcher von städtischer Seite mit Magistratsmitgliedern und Stadtverordneten besetzt sein soll.

„Es gilt alles Machbare zu unternehmen, die Musikschule und ihre Angebote in ihrer Qualität zu sichern und den Lehrkräften eine gerechte Vergütung zu gewähren.“, sind die Sozialdemokraten entschlossen.

 

(Der Artikel wurde aktualisiert nach dem Beschluss des Stadtparlaments am 17.11.22)