„Die neue Nutzung des Balneologischen Instituts passt zu Bad Nauheim vortrefflich und trifft in der Bevölkerung auf große Zustimmung.“, betont Sinan Sert, dass sich die Musikschule am neuen Standort fest etabliert hat. Ihre generationenübergreifenden Angebote seien wichtig und verdienten, besonders unterstützt zu werden. Dabei seien sie nicht nur Eliten vorbehalten, sondern richteten sich an Alle.
Als kulturschaffendes Element trage die Musikschule zudem in besonderer Weise dazu bei, den Sprudelhof zu beleben und seine Gebäude der Bevölkerung zugänglich zu machen, so Sert weiter. Er sei froh, für den Umzug der Musikschule gestimmt zu haben, erinnert sich der Sozialdemokrat an die äußert knappe Abstimmung im Parlament. Heute seien auch Skeptiker von der Richtigkeit überzeugt.
Sert, Mitglied im Aufsichtsrat der Bad Nauheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, weist ebenso auf den besonderen Beitrag der Musikschule zum städtischen Kulturangebot hin.
„Für die Ausrichtung der Kurkonzerte ist das Engagement der Musikschule tragend und kaum mehr wegzudenken.“, findet Sert. Gerade jetzt, da pandemiebedingt keine Veranstaltungen stattfinden können, dürfe festgestellt werden, wie sehr die Angebote fehlen und vermisst werden.
Die Konzerte seien nicht nur ein wichtiges Element im kulturellen Portfolio der Stadt. Sie ziehen Tagestouristen in die Stadt und festigen die Attraktivität Bad Nauheims als Reha- und Kurort, findet Sert. Auch der finanzielle Effekt durch die funktionierende Synergie sei nicht von der Hand zu weisen.
Dennoch scheue sich die Politik davor, die finanzielle Unterstützung angemessen anzupassen. Dies wirke sich ganz besonders auf die Entlohnung des musikpädagogischen Personals aus, deutet Sert auf ein nach wie vor offenes Problem. Es sei unbestreitbar, dass eine Erhöhung notwendig ist, betrachte man die Abgänge hervorragender Lehrkräfte in den letzten Jahren. „Auf eine Erhöhung der Kursgebühren darf die Politik nicht setzen.“, fordere die SPD Bad Nauheim einen größeren städtischen Beitrag, verweist Sert auf das Wahlprogramm der Sozialdemokraten. Die städtische Unterstützung müsse schrittweise erhöht werden damit die Lehrkräfte nach einschlägigem Tarif bezahlt werden können. Höhere Kursgebühren würden die Teilhabe finanziell weniger gut gestellter gefährden, vor allem Jugendlicher und Kinder. Deren Teilnahme dürfe nicht an finanziellen Barrieren scheitern.
Die Genoss*innen seien sich einig, dass dies eines der wichtigsten Aufgaben der neuen Legislaturperiode sein wird.