Wahl des Ausländerbeirats vielversprechend

Die Wahl des Ausländerbeirat findet diesmal gemeinsam mit den Kommunalwahlen statt. Dies sei ein Novum und dürfe als Signal der Landesregierung gelten, dem Beirat mehr Gewicht in der politischen Willensbildung verleihen zu wollen, findet Sinan Sert, aktueller Vorsitzender des Beirats.

Zur anstehenden Wahl am 14. März trete in Bad Nauheim die Internationale Liste an, die von Sinan Sert angeführt wird. Elf engagierte Menschen haben sich, so Sert, auf der Liste zusammengefunden, um auf Augenhöhe mit anderen städtischen Gremien die Lokalpolitik mitzugestalten und ihre Akteure zu beraten. Sert zeigt sich zuversichtlich: „Die Zusammensetzung der Liste verspricht ein ausgewogenes und engagiertes Gremium.“. Verschiedene Aspekte habe die Liste berücksichtigt. Der Frauenanteil liege bei über 50%, unterschiedliche soziale Schichten seien vertreten. Auch die Altersstruktur, sowie Lebensjahre in Deutschland bzw. in Bad Nauheim spiegele sehr vorbildlich die Struktur der Community wieder. Die Entscheidung des Stadtparlaments einen gewählten Ausländerbeirat beizubehalten und nicht auf eine willkürlich zusammengesetzte Integrationskommission auszuweichen, deute zudem auf eine fruchtbare Zusammenarbeit innerhalb der Lokalpolitik.

Die Wahlwerbung sei aufgrund der Pandemie-Einschränkungen vor allem auf soziale Medien und persönliche Ansprache fokussiert, teilt Sert mit. Digitale Flyer in verschiedenen Sprachen und kurze Videoclips einzelner Kandidat*innen sollen zur Wahl motivieren. Die allgemeine Politikverdrossenheit wirke in der Community auf ausländische Mitbürger*innen besonders stark, konstatiert Sert.

Doch vor allem bedürfe es diesmal besonders vieler Erklärungen, da für etliche Wähler*innen die Modalitäten kompliziert wirken. Auch die sonst gewohnte Wahl direkt im Rathaus sei nicht mehr möglich. Die Wahl an der Urne finde in den jeweiligen Wahllokalen für die Kommunalwahl statt. „Bei den Gesprächen mit Wähler*innen geht es deswegen weniger um Werbung für Kandidat*innen, sondern um das neue modus operandi der Wahl selbst.“, verweist Sert auf unzählige Hinweise, die vorwiegend auf vorhandene Sprachbarrieren deuten. Vor allem die Beantragung der Briefwahl stelle eine kleine Hürde dar. Dem habe der Beirat mit Unterstützung von SPD-Stadtrat Ali Bulut als zuständiger Dezernent versucht, mit Flyern und digitalen Informationskanälen zu begegnen. „Wir sind alle sehr gespannt, wie sich die aktuelle Situation auf die Wahlbeteiligung auswirken wird.“, ruft Sert alle auf, wahlberechtigte ausländische Mitbürger*innen zum Wählen zu motivieren.