Zukunft des Usa-Wellenbad sichern

Sinan Sert
Bild: SPD Bad Nauheim

Dass das Usa-Wellenbad aufgrund der Corona Einschränkungen wieder seine Türen schließen muss, ist für etliche Vielschwimmer und Besitzer von Dauerkarten erneut ein Ärgernis. Schon nach der ersten Schließung im Sommer entbrannte eine Diskussion über Eintrittspreise und Schwimmzeiten. Dass dieses Jahr wieder geöffnet wird, ist unwahrscheinlich.

Während Corona hoffentlich nur ein einmaliges Phänomen bleiben möge, habe das Schwimmbad allerdings nach wie vor mit ernsthaften strukturellen Problemen zu kämpfen, mahnt Sinan Sert, der die kurstädtischen Genossinnen und Genossen im Zweckverband vertritt.

Das Schwimmbad habe kaufmännisch auf wackligen Füßen gestanden, und sich stets im Spannungsfeld zwischen Sport- und Freizeitschwimmern bewegt, blickt Sert auf die Situation zu Beginn der Legislaturperiode zurück: „Dieser Herausforderung stellte sich der Zweckverband und arbeitete Stück für Stück vernachlässigte Problemfelder auf.“.
Insbesondere seien dabei die Vorlage bisher fehlender Jahresabschlüsse und Einführung der Spitzabrechnung zu nennen, die nunmehr ein deutlich realistischeres Bild der finanziellen Verhältnisse im Bad liefern. Ein neues tragfähiges Betreibermodell sei ebenso in Arbeit. Parallel dazu wurde nicht nur die überalterte Technik am Laufen gehalten. Mit einem gesunden Mix aus Kursen und zeitgemäßen Events sei das herkömmliche Angebot ergänzt worden, hebt Sert den Einsatz des Betriebspersonals hervor.

„Es war ein gutes Stück Arbeit, das Bad auf ein zukunftsorientiertes Fundament zu stellen.“, resümiert Sert die letzten Jahre im Zweckverband. Trotz der Auswirkungen der Pandemie blieben die Weichen auf Erhalt des Bads gestellt.

Doch dürfe nicht verkannt werden, dass ein massiver Investitionsstau technischer, energetischer und konzeptioneller Art noch darauf wartet, abgearbeitet zu werden. Dass sich das auf Eintrittspreise auswirken könne, läge auf der Hand.
Die jüngsten Diskussionen zum Eintrittspreis hätten belegt, wie sensibel die Nutzer das Preis-Leistungsverhältnis des Schwimmbads bewerten. Dies gelte es zu berücksichtigen: „Das Bad ist für die Menschen da, nicht umgekehrt.“.

Auch ein neues Betreibermodell müsse dies berücksichtigen. Die finanzielle sowie personelle Basis dafür müsse geschaffen werden. Dass die Haushalte der beteiligten  Kommunen sich dem stellen müssen, sei unausweichlich.

Für die SPD Bad Nauheim sei das Usa-Wellenbad nicht nur als Sport- und Freizeitangebot wichtig. Die Sozialdemokraten möchten, dass Kinder weiterhin in der Nähe schwimmen lernen können und Schulschwimmen ohne längere Fahrzeiten stattfindet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei das Kursangebot im Bad, welches Medical-Wellness Angebote für ein breites Nutzerspektrum im Umland ergänze. Zumindest solange das geplante Thermalbad und die Arbeiten im Badehaus 2 nicht vollendet seien. Und das könne noch etliche Jahre dauern, betont der Sozialdemokrat.