Menschenkette vor Synagoge als Zeichen der Geschlossenheit und Solidarität

Bild: Lisa Gnadl

Vor genau einem Jahr hatten sich in der Synagoge in Halle Menschen jüdischen Glaubens versammelt, den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur zu feiern. Der rechtsradikale Attentäter Stephan B. versuchte die Synagoge zu stürmen.
Nachdem er sich keinen Zutritt zur Synagoge verschaffen konnte, zog der Attentäter durch Halle und erschoss zwei Menschen, zwei weitere Personen wurden verletzt.

Zum Anlass des Jahrestags des rechtsterroristischen Anschlags auf die Synagoge in Halle hat die Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit Wetterau e.V. dazu aufgerufen, als Zeichen der Solidarität und als Symbol des Schutzes eine Menschenkette um die Synagoge zu bilden. Dem kamen etliche Menschen nach. Unter ihnen auch Natalie Pawlik, Sinan Sert und Ali Bulut von der Bad Nauheimer SPD, sowie Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl.

Ursprünglich habe der Attentäter eine Moschee stürmen wollen, wie seinem Bekennerschreiben zu entnehmen sei. Doch habe er vorrangig Juden ermorden wollen, da diese auch hinter muslimischer Einwanderung nach Europa steckten. Er habe die Synagoge von Halle als Ziel gewählt, weil sie der nächstgelegene Ort sei, an dem er Juden finden könne. Den Jom Kippur habe er gewählt, weil er hoffe, an dem Tag würden sich auch viele „nicht-religiöse Juden“ in der Synagoge aufhalten. Seine Tat streamte der Attentäter live im Netz. Das alles zeigt, welches Gedankengut und welche Menschenverachtung der perfiden Vorgehensweise des Attentäters zu Grunde liegt.

Antisemitismus entgegenzutreten ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Doch zeigt die Menschenkette auch, dass jeder Einzelne ein wichtiger Teil der Gesellschaft ist und zur Geschlossenheit beitragen kann. Jedes Glied der Kette ist bedeutsam.

(Im Bild, v.l.n.r.: Dr. Peter Noss/ Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Manfred de Vries/ Jüdische Gemeinde, Bürgermeister Klaus Kreß)