Ankerlösung Therme gefährdet

Bild: Sinan Sert

Mit bedrückenden Informationen zur geplanten Therme konfrontierte der Magistrat die Fraktionen in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- sowie des Bauauschusses, der zwei wichtigsten Ausschüsse der Lokalpolitik.

Die Arbeiten im Badehaus 2 des Sprudelhof werden sich erheblich verzögern. Grund dafür seien Aspekte des Denkmalschutzes sowie Erkenntnisse zu radioaktiv bedenklichen Ablagerungen.
Dies habe zur Folge, dass zur Eröffnung der Therme die gewünschte Saunalandschaft im Badehaus nicht zur Verfügung stehen werde. Zudem sei mit jährlichen zusätzlichen Kosten im höheren sechsstelligen Bereich zu rechnen. Die Anbindung der Therme an den Sprudelhof könne frühestens Anfang 2025 erfolgen. Es ergebe sich eine planerische Zeitlücke von bis zu anderthalb Jahren.

Damit rückt der wesentliche Marketingeffekt einer Thermeneröffung in weite Ferne.
Vision und Ziel der Anbindung war, durch die Verknüpfung des Neubau an das historische Ambiente im Badehaus Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Beabsichtigt war, durch eine gemeinsame Eröffnung von Therme und Sauna mit einem ‚big bang‘ die Badelandschaft des Umlandes und Wettbewerber zu überstrahlen und so Publikum zu binden. „Ein für den Thermen- als auch für den Hotelbetrieb bedeutsamer Aspekt.
Davon kann sich Bad Nauheim offenbar verabschieden“ lenkt Sinan Sert den Blick auf die langfristigen Folgen eines verpatzten Markteinstiegs. Ob die finanziellen Negativeffekte je aufzuholen sein werden, bleibe offen.

Die ‚Schuldfrage‘ wurde zwar temperamentvoll diskutiert und schließlich der langwierigen und behäbigen Vorgehensweise von Landesbehörden zugeordnet. Doch erscheint dies der SPD Fraktion wenig zufriedenstellend. Ein klarer Lösungsansatz und konkrete weitere Schritte waren nicht erkennbar. Der Magistrat blieb vorerst bei Absichtserklärungen, wie sie im weiteren Verlauf auf Landesbehörden zugehen will.

„Für die Sozialdemokraten ist wichtig, dass nun alles Erdenkliche unternommen wird, die Therme als Gesamtkomplex an den ohnehin sehr anspruchsvollen Bade- und Wellnessmarkt zu bringen“ unterstreichen die Fraktionsspitzen Georg Küster und Steffen Hensel.