Jugend-Freiraum endlich umsetzen

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Die einst deutschlandweit als Seniorenstadt bekannte Kurstadt Bad Nauheim erlebt seit den letzten Jahren eine spürbare Verjüngung seiner Altersstruktur.

Das stellt die Stadt selbstredend vor neue infrastrukturelle und konzeptionelle Anforderungen.

Insbesondere bei Angeboten für Jugendliche und jungen Erwachsenen offenbaren sich hierbei zunehmend deutliche Lücken, bemängelt die städtische SPD.

Nach wie vor fehle es vor allem an ausgewiesenen Bereichen, in denen sich junge Menschen frei zusammenfinden können, ohne Anwohner zu stören.

„Die Betonung liegt hierbei auf `frei´. Pädagogisch hervorragend betreute Angebote im abgesteckten Rahmen, wie beispielsweise in der Alten Feuerwache, sind vorhanden“, deutet Sinan Sert auf das Bedürfnis junger Menschen, nach eigenem Gusto beisammen sein zu dürfen.

Nach Ansicht der Sozialdemokraten sei der Magistrat auf dieses Bedürfnis bisher nicht im erforderlichen Maße eingegangen und begegne jungen Menschen eher stiefväterlich.
Dies habe dazu geführt, dass jene sich ihre Räume selbst ausdeuteten, was jedoch immer wieder zu Unmut und Beschwerden der Anwohnerschaft führe. Das Konfliktpotenzial sei wahrnehmbar gestiegen, besonders in lauen Sommernächten. Der Magistrat reagiere zurückhaltend.

Dabei böten die Vorschläge des Jugendbeirats nach einem `Freiraum´ im Goldsteinpark eine sehr gute Basis für geeignete Infrastruktur. Die Umsetzung solle nun zügig erfolgen und nicht etwa in den anstehenden Beratungen zum Haushalt zerredet werden, mahnt die SPD.

Allerdings bestehe ebenso weiterführender Bedarf. „Wenn sich junge Menschen treffen, kann es natürlich auch mal über die Stränge schlagen. Das war schon immer so und wird auch immer so sein.“, merkt Sert an. Deswegen fordern die Sozialdemokraten den Magistrat auf, diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Mit dem Bereitstellen der Infrastruktur müsse nun zwar endlich der erste Schritt getan werden. „Es darf aber nicht sein, dass danach Anwohner und Jugendliche mit der Situation alleine gelassen werden.“, sehen die Sozialdemokraten ein begleitendes Quartier-Management angebracht.