Mit seinem Beschluss vergangene Woche hat das Parlament den Weg für die neue Therme endgültig frei gegeben und setzten einer über viele Jahre andauernden Diskussion einen Schlusspunkt. Mit dem Vertrauen auf Planer, Magistrat und Verwaltung stimmte die SPD Fraktion geschlossen für eine höhere Investitionssumme und votierte für somit eine Therme, die in der Tat zum Leuchtturm der Region avancieren kann.
Nun, da der Beginn für den Thermenbau eingeläutet ist, muss der Magistrat ebenso das Konzept für das Kulturzentrum vorlegen, damit das Parlament auch hier zügig den Startschuss geben kann. Denn klar sollte sein, dass es für eine Stadt wie Bad Nauheim nicht opportun wäre, die bestehende Spielstätte im Badehaus 2 für die Anbindung an die Therme zu räumen und während der gesamten Bauzeit kein adäquates kulturelles Programm anzubieten.
Deswegen hatte das Parlament bereits Oktober 2016 auf Antrag der SPD mit einer einstimmigen Willensbekundung ein klares Ziel für die Zukunft der städtischen Spielstätte zum Ausdruck gebracht: Sobald das Badehaus 2 als Spielstätte nicht mehr zur Verfügung steht, soll eine alternative Spielstätte nach bestehendem Partnerschaftsmodell eingerichtet werden, in der ein Angebot an äquivalenten kulturellen Veranstaltungen aufrecht erhalten wird.
Anfang dieses Jahres brachte der Magistrat die Idee ein, die städtische Spielstätte, die Stadtbücherei, das Haus des Gastes und das Jugendstilzentrum in einem Kulturzentrum im Badehaus 3 zusammenzuführen. Das Parlament stimmte dem mehrheitlich zu. Ein inhaltliches und finanzielles Konzept solle entwickelt und den Gremien zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt werden. Dieser Schritt muss nun zeitnah erfolgen.
Aussagen der UWG, die städtische Spielstätte müsse warten, stehen diesem Beschluss entgegen und fanden weder die Zustimmung der übrigen Fraktionen im Parlament, noch des Magistrats. Ebenso wenig akzeptabel ist der Standpunkt, das Theater Alte Feuerwache (TAF) stehe „ganz hinten“ an und nicht das TAF habe zur Belebung des Sprudelhof beigetragen, sondern der Jugendstilverein.
Es darf nicht sein, dass in einer politischen Debatte versucht wird, zwei Vereine, die zwar auf unterschiedliche Weise aber gleichermaßen zur Belebung und zum Erhalt des Sprudelhof beigetragen haben, gegeneinander auszuspielen. Solches Gebaren schadet dem Vereinsspektrum und dem Ehrenamt insgesamt. Für verantwortungsbewusste Lokalpolitiker gilt es all jenen Dankbarkeit zu zollen, die sich für unsere Stadt einbringen. Das Engagement und die Angebote beider Vereine sind für Bad Nauheim wertvoll und darf auch entsprechende Würdigung erfahren.
Vielmehr sollte sich die UWG der Mehrheit im Parlament anschließen und darauf abzielen, die ehrenamtlichen Aktivitäten dieser Vereine für unsere Stadt zu unterstützen, sowie durch sinnvolle Maßnahmen den Beitrag für die Stadt zu steigern. Denn genau dies drückt sich in der Idee des Magistrats aus, die Aktivitäten im einem Kulturzentrum zusammenzuführen und Synergien zu entwickeln. Dem Versuch der UWG, jetzt zwischen diesen Vereinen Zwietracht zu säen, darf nicht stattgegeben werden. Es muss als ein weiterer Anlauf gewertet werden, das favorisierte Kulturzentrum zu verhindern, nunmehr auch zum Preis des Unfriedens zwischen den im Sprudelhof aktiven Vereinen.