Dass Ehrenamt in Bad Nauheim einen besonders hohen Stellenwert genießt, hat sich in der parlamentarischen Beratung des SPD Antrags für einen städtischen Ehrenamtspreis bestätigt. Die Diskussion nahm einen konstruktiven Verlauf und ging sogar soweit, dass Fraktionen darum stritten, in welchem Fachausschuss der Antrag weiter besprochen werden darf.
Dass Ehrenamt in Bad Nauheim einen besonders hohen Stellenwert genießt, hat sich in der parlamentarischen Beratung des SPD Antrags für einen städtischen Ehrenamtspreis bestätigt. Die Diskussion nahm einen konstruktiven Verlauf und ging sogar soweit, dass Fraktionen darum stritten, in welchem Fachausschuss der Antrag weiter besprochen werden darf. Die CDU kämpfte für den CDU geführten Sozialausschuss, die UWG bestand auf dem UWG geführten Kulturausschuss, in welchem die Beratung nun fortgesetzt werden wird.
Bei der Begründung des Antrags machte Sinan Sert deutlich, dass es der SPD Fraktion darum gehe, mit dem Antrag das Parlament und den Magistrat als Vertreter der Einwohner Bad Nauheims dazu zu bewegen, endlich auch als Stadt deutliche Akzente zu setzten und selbst aktiv zu werden, wenn es darum geht, Ehrenamtliche wahrzunehmen, ihr Engagement anzuerkennen und auszuzeichnen. Bisher sei es stets nur bei lobenden Worten geblieben, die Ehrung sei Ehrenamtlichen überlassen worden. „Das ist so, als wenn man helfenden Freunden anbietet, sich den Danke-Schön-Kuchen doch bitte auch selber zu backen.“, zeigten sich laut Sert die Sozialdemokraten damit nicht zufrieden und regten deswegen einen städtischen Ehrenamtspreis an. In der Debatte selbst haben dann Fraktionen und Magistrat verdeutlicht, dass sie die Anregung ernst nehmen und auch eigene Ideen einbringen wollen. „Das Zwischenziel der Sozialdemokraten, nunmehr gemeinsam ein Konzept zu entwickeln, das von allen Fraktionen mitgestaltet und mitgetragen wird, ist mit dem Verweis in den Fachausschuss erreicht.“, zeigte sich Sert nach der Debatte zuversichtlich.
Der Antrag sorgte allerdings bereits im Vorfeld der parlamentarischen Diskussion für Aufregung und Aktivität. So sei kurz nach Eingang des Antrags im Magistrat reagiert und das Ehrenamt mit einem eigenem Dezernat und der verantwortlichen Dezernentin Sigrid Bourdin beehrt worden, wie Sinan Sert von Hauptamtlichen erfahren durfte. „Frau Bourdin hat langjährige Erfahrung im Ehrenamt und als Stadträtin. Mit etlichen Projekten, die sie bisher angestoßen und betreut hat, konnte sie bereits in den vergangenen Jahren positive Akzente in Bad Nauheim setzen.“, gratuliert Sert der Dezernentin und begrüßt die positive Herangehensweise des Magistrats.
Jedoch auch kritische Stimmen wurden im Vorfeld laut. So stieß die Anregung der SPD auf den Einwand der Bad Nauheimer Bürgerstiftung, die in ihrem Kreis jährlich ehrenamtliches Engagement ehrt, und den Ehrenpreis der Bürgerstiftung gefährdet sah. Doch auch hier wurden die Wogen geglättet. „Die Stiftung kann sich vorstellen, dass die Stadt zur Vergabe des Ehrenpreises der Bürgerstiftung einen finanziellen Beitrag leistet, sodass dann jährlich nicht nur ein, sondern mehrere Preise vergeben werden können.“, will die SPD nun im Fachausschuss die Idee der Bürgerstiftung gerne neben vielen eigenen Vorschlägen zur Ausgestaltung der Ehrung Ehrenamtlicher platzieren.
So habe der Antrag bereits jetzt für Bewegung gesorgt, sodass Ehrenamt und ehrenamtlich Aktive wieder mehr in den Fokus gerückt und positive Entwicklungen bereits eingetreten sind, stellen die kurstädtischen Sozialdemokraten fest.